Spanierin gründet Niederlassung für MTE Fräsmaschinen in Deutschland
Wie kam es dazu, dass die Spanierin Judith Ajubita im Jahr 2008 in Deutschland eine Niederlassung für MTE Fräsmaschinen gründete? In unserem Interview berichtet sie von ihrem ungewöhnlichen Werdegang, der sie aus dem Baskenland über Aachen und Ludwigshafen in den Westerwald und schließlich zur Entscheidung für die Unternehmensgründung führte. Erfahren Sie, wie sie den Spagat zwischen Unternehmertum und Mutterschaft meistert und welche Wendungen ihr beruflicher Weg genommen hat. Ein Einblick in die spannende Geschichte einer Ingenieurin, die ihren Platz in der Welt des Maschinenbaus gefunden hat.Judith Ajubita im Interview
Wie kam es dazu, dass du als Spanierin 2008 in Deutschland eine Niederlassung für MTE Fräsmaschinen gegründet hast?
2003 zog ich nach Aachen. Nach meinem Studium entschied ich mich 2004, bei einem deutschen Werkzeugmaschinen-Händler zu arbeiten. Dort wollte ich Berufserfahrung sammeln und meine Sprachkenntnisse verbessern. Dieser Händler verkaufte auch die MTE Fräsmaschinen meines Vaters in Deutschland.
2005 beschloss ich aus privaten Gründen, in Deutschland zu bleiben und zog in den Westerwald. Die Frage nach meiner beruflichen Zukunft stellte sich sofort. Als 25-jährige spanische Maschinenbau-Ingenieurin war ich nicht die erste Wahl für deutsche Maschinenbau-Unternehmen. Die Auswahl an Stellen war begrenzt, und ich suchte in einem Radius von 200–300 km um den Westerwald. Innerhalb weniger Wochen erhielt ich einige Jobangebote. Ich entschied mich für eine Stelle als Projekt-Ingenieurin bei einem Groß-Pumpenhersteller in Ludwigshafen und arbeitete dort fast zwei Jahre. Das wöchentliche Pendeln zwischen Montabaur und Ludwigshafen war jedoch eine Herausforderung, die ich auf Dauer nicht wollte.
Nach vielen Gesprächen mit meinem Vater, dem Gründer und Geschäftsführer des MTE-Werkes in Spanien, entwickelten wir die Idee, eine MTE-Niederlassung in Deutschland zu gründen. Diese sollte sich auf den Vertrieb und den Service von MTE Fräsmaschinen konzentrieren. Für das Familienunternehmen MTE in Spanien war es eine großartige Idee, ein eigenes Unternehmen im wichtigsten Einzelmarkt der Welt zu etablieren, geführt von einem qualifizierten Familienmitglied. Mitte 2007 begannen wir mit der Planung und gründeten die Firma im Dezember 2007.
Unternehmerin und Mutter: Wie gelingt der Spagat?
Rückblickend ist es auch für uns selbst erstaunlich. Diese Frage stellen sich alle Eltern: „Wie bringen wir Fürsorge und die wichtige Zeit für die Kinder mit den Anforderungen des Berufsalltags unter einen Hut? “ Das gelang nur gemeinsam mit meinem Mann und unserem MTE-Team. Es erforderte viel Energie, Fleiß und Disziplin. Eine tolle Kita in Montabaur-Heiligenroth unterstützte uns ebenfalls. Mit dem richtigen Partner und Team schafften wir es, und dafür sind wir sehr dankbar.
Berufliche Laufbahn bei MTE: Wann zeichnete sich der Weg ab?
Vor 20 Jahren war das überhaupt nicht abzusehen. Meine Eltern erwarteten nicht, dass ich Maschinenbau studiere oder in die Firma MTE einsteige. Mein Vater hatte vielleicht die Hoffnung, aber nie Druck ausgeübt. Er erwartete nur, dass ich alles, was ich lerne oder studiere, mit Fleiß und Disziplin so gut wie möglich mache.
Heute habe ich selbst Kinder und denke, dass es vielleicht auch vor 20–30 Jahren schon so war: Wenn die Eltern Unternehmer sind, fragen sie sich, ob sie ihren Kindern die gleichen Entbehrungen, Sorgen und Belastungen wünschen. Meine Eltern ließen sich glücklicherweise nicht von solchen Egoismen leiten. Sie stellten nicht das Interesse des Erhalts oder der Fortentwicklung ihres Lebenswerkes vor die Interessen ihrer Kinder. Dafür bin ich heute sehr dankbar.
Als ich 2005 meinen Mann kennenlernte und mich entschied, mit ihm in Deutschland zu bleiben, war ein Einstieg in die Firma MTE eigentlich ausgeschlossen. Umso amüsanter ist es heute, dass gerade dieser Schritt unser Leben bis heute bestimmt.